ZUR PERSON
Bert Donnepp wurde am 22. April 1914 in Rosslau an der Elbe geboren. Er besuchte das Goethe-Reform-Realgymnasium in Dessau, wo ihm 1934 das Zeugnis der Reife überreicht wurde. Von 1934 bis 1940 Studium an der Universität Leipzig und am Pädagogischen Institut Leipzig (Fächer: Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Geschichte und Publizistik). Hier legte er 1938 das Staatsexamen für das Lehramt ab.
Von 1940 bis 1945 diente er in der Wehrmacht, geriet in Gefangenschaft und wurde 1945 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Nach seiner Übersiedlung nach Marl im Oktober 1945 war Donnepp von 1946 bis 1948 zunächst als Lehrer beim Schulverband Marl beschäftigt, bevor er am 29. März 1949 zum Direktor für das Bildungswerk der Stadt Marl ernannt wurde. Er war mit der Leitung der Volkshochschule, der Stadtbibliothek und des Lesesaals beauftragt. Nach zwischenzeitlicher Promotion zum Dr. phil. an der Westfälischen Landesuniversität Münster wurde er 1979 als Leitender Direktor für das Bildungswerk der Stadt Marl „die insel“ in den Ruhestand verabschiedet.
In seiner aktiven Zeit als Publizist, Erwachsenenpädagoge und Organisationsmanager war Donnepp als unermüdlicher Motor mit dem Aufbau einer Medien-Volkshochschule und der Entwicklung einer engen Kooperation zwischen der Weiterbildung und dem Massenmedium Fernsehen beschäftigt: Die am 8. Januar 1955 eingeweihte „insel“ war das erste feste Haus für Kommunale Weiterbildung in Deutschland. Hier entwickelte er Anfang der 60er Jahre sein „Projekt mit dem Fernsehen“, ein Konzept für die Auslobung eines Fernsehpreises, der – von Donnepp initiiert – bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) 1961 in Berlin beschlossen wurde und seit 1964 als Adolf-Grimme-Preis alljährlich in Marl vergeben wird. Die ersten 13 Wettbewerbe wurden unter Leitung von Bert Donnepp von der „insel“ organisiert, bevor – ebenfalls auf Anregung Donnepps – das 1973 vom DVV als Medieninstitut ins Leben gerufene Adolf-Grimme-Institut im Jahr 1978 mit der Organisation des Grimme-Preises betraut wurde.
Bert Donnepp wurde 1989 beim 25. Grimme-Preis vom DVV besonders geehrt für seine Verdienste um die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland. Als Rundfunkreferent des DVV hielt er fast bis zu seinem Tod 1995 engen Kontakt zum DVV und seinen Landesverbänden, zu den Rundfunkanstalten und zum Adolf-Grimme-Institut. Er hatte als Sprecher der Wettbewerbsleitung des Grimme-Preises und Kuratoriumsvorsitzender des Grimme-Instituts wichtige ehrenamtliche Führungsämter inne und kümmerte sich bis zuletzt um „seinen“ Adolf-Grimme-Preis.